New Dehli Auto Expo 2012 – der direkte Highway zum indischen Automarkt
Dehli vor Detroit, die indische Automesse hatte im Jahr 2012 zumindest vom Termin her gesehen die Nase vorn. Gleich zu Beginn des neuen Jahres startete der indische Mega-Event in Sachen Autos, der für viele Branchenkenner als der absolut bedeutendste Zugang zum indischen Automarkt gilt. Und das ist kein Wunder. Denn: Mit über 40 Prozent Wirtschaftswachstum in den letzten 5 Jahren und nahezu 1 Milliarde Einwohnern ist Indien, neben China und Brasilien, im wahrsten Sinne zu einem boomenden Wirtschaftsgiganten geworden, der nach technologischem Bedarf gerade auch im Bereich Individualverkehr geradezu schreit.
Nachfrageverschärfend wirkt sich dazu noch aus, dass der öffentliche Personentransportverkehr in Indien seit jeher und bis zum heutigen Tag einer Art Katastrophe gleichkommt. Lebhaft stehen einem da sofort die Nachrichtenbilder vor Augen, wo unzählige Menschen noch auf den Dächern völlig überfüllter Busse oder Bahnen eine Mitfahrgelegenheit suchen und sei sie auch noch so gefährlich. Im Zuge wirtschaftlichen Aufschwungs und damit auch mehr verfügbarem Einkommen suchen daher immer mehr indische Menschen nach komfortableren Fortbewegungsmöglichkeiten als den eben genannten. Das Tor für die Autoindustrien der Welt scheint auch hier so offen zu stehen wie nie zuvor. Genau diese Tatsache spiegelte sich auch wieder auf der New Dehli Auto Expo 2012.
Ein großes Thema – Kleinwagen

Mehr als 1.500 Aussteller, verteilt auf über 30 Messehallen zeigten auf dem Pragati-Maidan-Messegelände, was sie für den indischen Automarkt anzubieten haben. Selbstredend, dass hier der indisch-japanische Autohersteller Maruti Suzuki ebenfalls mit dabei war – steht dieser doch mit nahezu der Hälfte aller verkauften Kleinwagen an erster Stelle im Land, was den Absatz in dieser Fahrzeugklasse anbelangt. Und genau diese ist es, die in Indien besonders attraktiv ist. Denn die Geldbörsen vieler Menschen hier, obwohl am Wirtschaftsaufschwung teilhabend, füllen sich doch nicht so schnell, wie in vergleichbaren Aufschwungländern. Zu groß sind die materiellen Rückstände, die es erst einmal aufzuholen gilt. Dazu kommt, dass in den oft riesigen Metropolen des Landes der Platz vor allem auch auf und an den Straßen derart beengt ist, dass Kleinwagen hier schlichtweg die beste Lösung sind, um relativ ungeschoren durchzukommen. Dicht gefolgt übrigens wird Maruti Suzuki von Hyundai mit über 20 Prozent Kleinwagen-Marktanteil und auch die Hersteller Toyota, Renault-Nissan, Ford und VW haben hier ebenfalls bereits kräftig die Nasen vorn und somit ihre neuesten Kleinwagen in ihren Showrooms der New Dehli Auto Expo 2012 entsprechend präsentiert.
Luxuskarossen „made in Germany“ durften dann aber doch nicht fehlen
Des deutschen „liebstes Kind“ ist zunehmend auch auf indischen Straßen gern gesehen. Mit über fünf Prozent Marktanteil schneiden hier besonders erfolgreich auch die Luxusfahrzeuge von Mercedes Benz, BMW und Audi ab. Kein Wunder also, dass diese ebenfalls entsprechend vertreten waren auf der New Dehli Auto Expo 2012. Last but not least waren zum Thema Luxusautos dann aber auch die Marken Jaguar und Land Rover entsprechend offensiv präsentiert, deren Wachstumsraten bezüglich der Absatzzahlen in Indien derzeit sogar im dreistelligen Bereich liegen sollen. Und kein Wunder: Denn die beiden ehemals britischen Traditionsmarken sind längst indisch und gehören seit dem Jahr 2008 zu Tata Motors. Neben den aktuellen Modellen der Jaguar-Baureihen XF, XJ und XK und den Land Rover-Modellen Freelander und Range Rover Evoque standen der 550 PS starke XKR-S, die Sportwagen-Studie C-X16 und das Land Rover Konzept DC100 in diesem Fall im Mittelpunkt des Interesses der diesjährigen New Dehli Auto Expo 2012.
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