Schon in den Nachkriegsjahren haben sich Motorroller zum Kult entwickelt. Nachdem sie zwischenzeitlich stark an Attraktivität eingebüßt hatten, erlebten sie in den 90er Jahren eine heftige Renaissance. Neben den 50er und 80er Rollern wurden auch solche mit 125 ccm Hubraum eingeführt. Die neuen Motoren konnten durch den größeren Hubraum endlich weg vom Prinzip des Zweitaktmotors und hin zum Viertaktmotor entwickelt werden. Damit waren die Motorroller plötzlich relativ leise und konnten sogar mit Katalysatoren ausgerüstet werden. Statt Motorroller wurde der englische Begriff Scooter in Europa eingeführt und zahlreiche scooter 125 oder Scooter 80 wurden vermarktet.
Führerschein erforderlich
Wenn ein Scooter 125 ccm hat, benötigt man dafür entweder den Führerschein A1 oder höher. Alternativ dürfen die Fahrzeuge von Besitzern des alten Führerscheins der Klasse 3 gefahren werden, wenn sie vor 1980 diesen Führerschein erworben haben. Erlaubt ist das Fahren der 125 ccm Motorroller ab dem 16. Lebensjahr und dem entsprechenden Führerschein. Die Motorroller müssen zugelassen werden und eine Versicherung besitzen. Es besteht eine Helmpflicht und für unter 18-jährige Fahrer muss das Fahrzeug gedrosselt werden. Es darf nicht schneller als 80 km/h fahren und ein bestimmtes Leistungsgewicht pro PS nicht unterschreiten. Damit sollen Beschleunigungswerte begrenzt und die Unfallgefahr gesenkt werden. Mit offener Leistung erreichen die Motorroller ohne Probleme über 100km/h.
Viele Modelle am Markt erhältlich
Die Verbraucher können aus einem großen Angebot von Motorrollern ihren Wunschroller auswählen. Scooter mit 125 ccm werden zum Beispiel von Piaggio, Aprilia, Daelim, Peugeot und vielen anderen Herstellern angeboten. Die Höchstleistung der Motoren ist auf 15 PS begrenzt. Stärkere Motoren sind möglich, jedoch müssen die Fahrzeugführer dann die Fahrerlaubnis A besitzen und mindestens 18 Jahre alt sein. Motorroller dieser Klasse werden häufig über Discounter oder in Baumärkten angeboten. Vor dem Kauf sollten sich Kunden ausführlich über die zur Verfügung stehende Servicenetzdichte und eine Ersatzteilversorgung informieren. Obwohl die Fahrzeuge relativ anspruchslos sind, benötigen sie Wartung, Pflege und Reparatur.
Schutzkleidung wird empfohlen
Zum Führen der 125 ccm Motorroller ist das Tragen eines Schutzhelmes für Zweiräder Pflicht. Fachleute empfehlen darüber hinaus unbedingt weitere Schutzkleidung zu tragen. Handschuhe, feste Schuhe und eine geeignete Jacke mit Protektoren und abriebfestem Material sind wichtig. Mit dieser Ausrüstung lassen sich die lebendigen Roller und ihre Vorteile genießen. Sie sind sparsam im Verbrauch und bieten alle ein mehr oder weniger großes Staufach. Sie verfügen über einen Elektrostarter und in der Regel über gute und moderne Bremsanlagen. Die Fahrleistungen dürfen als ordentlich bezeichnet werden und hinter der Scheibe und der Karosserie ist sogar ein passabler Wind- und Wetterschutz möglich. Der Boom der Motorroller hält konstant an und vor allem im städtischen Bereich haben sie sich als sparsame und flinke Fahrzeuge seit Jahren bewährt und sind als Verkehrsteilnehmer fest etabliert.